Mit einem Antrag der beiden Fraktionen, der unter dem Deckmantel einer Verfahrensbeschleunigung gestellt wurde, sollen Fakten geschaffen werden. Bewusst in einem Schnellverfahren, ohne Beteiligung der Elternvertreter, Schulen und Öffentlichkeit.
In der gestrigen Sitzung wurde der Antrag "Investition in Bildung: Schulen in Gleichen zukunftssicher machen, Sanierung der Gartetalschule und Neubau einer Grundschule in Diemarden" eingebracht. Doch diese Überschrift soll nur vom eigentlichen Plan ablenken. Tatsächlich wurde etwas anderes beschlossen! Wir haben versucht, sowohl durch Verschiebung des Tagesordnungspunktes als auch durch Änderungsanträge, die vermutlich zwangsläufige Schließung der Grundschulen Groß Lengden und Bremke zu verhindern. Leider wurden wir mit mit 12 Ja und 9 Nein-Stimmen wie folgt überstimmt:
- Die Verwaltung wird gebeten, Mittel für die Sanierung der Gartetalschule und Mittel für einen Neubau in Diemarden in den Haushalt 2021 bis 2024 einzuplanen. Die Kosten der Sanierung und des Neubaus sollen den Betrag von je 6 Millionen Euro pro Standort nicht übersteigen.
Die Gutachten wiesen höhere Beträge aus. Das wollten wir gern nach dem Architektenwettbewerb diskutieren. Nun ist der Betrag gedeckelt. Die Zukunft der Schulen in Groß Lengden und Bremke zudem ungewiss, denn
Die Sanierung und der Neubau sollen zweizügig vorgenommen werden,
wobei das jeweilige Raumkonzept auf Basis der Vorschläge der Beratungsgesellschaft weiterentwickelt wird. Wir von der CDU rechnen mit 70 bis 80 Kindern pro Jahrgang. Daher benötigen wir bei einer Klassenstärke von 15 bis 20 Schülerinnen und Schülern bestenfalls 5 Klassen eines Jahrgangs gleichzeitig (80 durch 15 gleich 5,3). Bei einer Klassenstärke von 20 Schülerinnen und Schülern und 80 Kindern im Jahrgang auch nur 4 Klassen. Dann würden die beiden zweizügig hergestellten Schulen in Diemarden und Kerstlingerode ausreichen und die kleinen Standorte in Bremke und Groß Lengden würden in Frage gestellt. Daher würden wir Kerstlingerode 1 bis 1,5-zügig renovieren. Das wurde aber ebenfalls von der Mehrheit des Rates mit den Stimmen von SPD und FW-BsP abgelehnt. Statt dessen beschlossen sie:
- Der derzeitige Schuleinzugsbereich für die Gartetalschule bleibt erhalten, kann aber auf Wunsch um weitere Ortschaften vergrößert werden.
Doch warum soll schon jetzt vor der Planungsphase für die Schule in Kerstlingerode über die Schuleinzugsbereichte beschlossen werden? Warum darf nur vergößert werden - zu Lasten von Bremke und Groß Lengden?
Die CDU Gleichen steht zur Familienfreundlichkeit in unserer Gemeinde. Eine Option zum Erhalt von Bremke und Groß Lengden ohne Not aufzugeben, halten wir für nicht zu Ende gedacht. Die Planung von Kinderhorten u.ä. wurde im Rat noch nicht einmal begonnen, aber nun wurden schon Fakten geschaffen.
Die SPD fürchtet - zu Recht - ihre Mehrheit im Rat bei der nächsten Wahl zu verlieren. Deswegen werden jetzt im Eilverfahren mit Hilfe der Parteien FWG und BsP Fakten geschaffen...